Schon seit einiger Zeit war es mein Wunsch einmal den höchsten Punkt meiner Heimat- und Wohngemeinde Zuoz, nämlich den Piz Kesch zu aktivieren. Weil aber die Route über den Porchabellagletscher führt und man solche Touren sowieso nicht im Alleingang unternehmen soll, hat sich mein Kollege und Bergführer Mario HB9HAT bereit erklärt, mit mir diese Erstaktivierung durchzuführen. Am Samstag, den 11 Sept. 2010 hatte mich dann Mario spontan angerufen und mich gefragt, ob wir bei dieser guten Wetterprognose zur Es-cha Hütte aufsteigen wollen und dann am Sonntag nach der Uebernachtung den Piz Kesch besteigen wollen. Ich habe natürlich nicht lange gezögert und zugestimmt. Nach einem sehr feinem Hüttennachtessen hatten wir uns noch eine Weile mit anderen Berggängern unterhalten und sind dann schlafen gegangen.
Nach dem Morgenessen sind wir um 06:40 bei der Hütte losmarschiert. Etwa um acht Uhr erreichten wir nach kurzer einfacher Kletterei an Fixseilen die Porta d’Es-cha. Nach ca 20m Abstieg auf den Gletscher haben wir uns angeseilt und unsere Steigeisen angezogen, für die gut einstündige Gletscherüberquerung. Die letzte Etappe war dann noch der Aufstieg durch die Ostwand. So durften Mario und ich uns um 09:50 auf dem Gipfel die Hand geben. Welch eine Aussicht wir da oben bei diesem super Wetter geniessen konnten. Mit 3418 m.ü.M ist es der Höchste Gipfel zwischen dem Inn und dem Rhein.
Mit der Funkausrüstung haben wir uns etwas beschränkt. Mario benutzte einen Yaesu FT 60 Handheldtransceiver mit Teleskopantenne und ich den Yaesu FT 817 mit Teleskopantenne oder Miracle Whip für allfällige KW Verbindungen. Es blieb bei UKW Verbindungen aber diese waren ausgezeichnet. Wir hatten zum Beispiel Andre HB9TSI in Göschenen mit 5/9 plus Signalen auf 70cm gearbeitet. Schliesslich sahen wir seinen Reflektor, den Dammastock fast vollständig und im idealen Winkel. Nach über zehn FM Verbindungen arbeiteten wir noch zwei italienische Stationen in 2m SSB, bevor wir abgestiegen sind.
Diese tolle SOTA Tour wird uns beiden noch lange in guter Erinnerung bleiben.
HB9TNF, Guido
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